Перевести текст: damit wuchs zusammen, was bis heute vor allem kabarettisten immer wieder stoff für soziologisch-psychologische betrachtungen über den rheinländer und den westfalen an sich gibt. denn dem rheinländer sagt man permanente fröhlichkeit - man denke an den karneval - und unzuverlässigkeit nach. dagegen muss sich der westfale gegen den verdacht erwehren, emotional gebremst, sprich: langweilig zu sein. hinzu kommt das schein-kompliment, der westfale sage stets die wahrheit, aber leider immer im falschen moment. in diese polarität der mentalitäten hat der ruhrgebiets-mensch - sozusagen als "dritte kraft" im land – seine erfolgsgeschichte entgegengesetzt. wohl nirgendwo sonst in deutschland nach 1945 ist so viel wir-gefühl und identitätsstiftender gemeinschaftssinn zu beobachten wie im ruhrpott. zwischen dortmund im osten und duisburg im westen leiten die rund 5,5 millionen nachfahren der einstigen bergleute und stahlarbeiter ein bewusstsein ab, das noch heute auf dem pathos von ehrlicher und harter arbeit aufbaut. "wir in nrw", ein lange zeit erfolgreicher slogan der sozialdemokratie im westen, ist eigentlich eine verallgemeinerung, die aus dem ruhrgebiet stammt. er wurde geboren in einer zeit, als das bundesrepublikanische wirtschaftswunder noch ganz stark von den schwer-industrien des "reviers", kohle und stahl, profitierte. heute sind von ihnen nur noch reste zu besichtigen. seit langem schon hat sich die wirtschaftskraft von der ruhr- an die rheinschiene düsseldorf, köln und bonn verlagert. das ruhrgebiet kränkelt noch immer an den folgen des strukturwandels, die arbeitslosigkeit ist im schnitt höher als im bundesgebiet und so manche kommune des nördlichen ruhrpotts ist längst ein fall für umfassende staatliche unterstützung. nordrhein-westfalen ist dennoch das schwergewicht in deutschland. politisch sind stets 25 bis 30 prozent der volksvertreter in berlin – egal bei welcher partei – entsandte aus nrw. immer noch haben rund ein viertel der 100 größten deutschen unternehmen ihren stammsitz zwischen bielefeld und bad godesberg. und auch kulturell hält das land mit den berliner verhältnissen mit – allerdings nur dezentral. nirgendwo sonst in der republik ist die dichte an theatern, opernhäusern, kinos und kleinkunstbühnen so groß wie im bevölkerungsreichsten bundesland.